
BFRB
Alle Beteiligten verspüren zu verschiedenen Graden Symptome von BFRBs, körperbezogenen repetitiven Verhaltensweisen. Diese sind im ICD-10 und DSM-V – Diagnosemanuale – offiziell als psychische Störungen anerkannt.
Dazu zählen:
Dermatillomanie (auch Skin Picking):
das übermäßige, pathologische Bearbeiten der eigenen Haut. Zwar knibbelt jeder mal an Pickeln und Hautunebenheiten, aber Menschen mit Dermatillomanie drücken und quetschen täglich an ihrer Haut, bis Wunden und Infektionen entstehen. Die Stellen werden immer wieder malträtiert, manchmal über Wochen und Monate. Es wird geschätzt, dass zwischen 1,5-5 % der Bevölkerung an Dermatillomanie leiden, und dass überwiegend Frauen betroffen sind.
Onychotillomanie:
Das zwanghafte Bearbeiten der Nägel oder Hände, z.B. durch Nägelkauen.
Trichotillomanie:
Das wiederholte Ausreißen der eigenen Haare (z.B. an Kopfhaar, Wimpern, Augenbrauen) und dadurch entstehendem Haarverlust gekennzeichnet ist. Betroffene können das Verhalten nicht unterlassen, obwohl sie sehr unter dem Verhalten und seinen Folgen leiden.
Man geht davon aus, dass etwa 1-2 % der Bevölkerung an Trichotillomanie leiden und vorrangig (aber nicht ausschließlich) Frauen betroffen sind.
Das Haareausreißen kann ganz verschiedene Formen annehmen: es kann der Person gar nicht wirklich auffallen, oder kann eine aktive Beseitigung von bestimmten, untypischen Haaren (z.B. grau oder kraus) sein.
Andere sind, zum Beispiel, das zwanghafte an der Wange oder Lippe Kauen oder Beißen.

BFRB
Wichtig ist, dass die eigene Haut zu bearbeiten, an den Nägeln zu kauen oder sich Haare auszureißen nicht automatisch Krankheitswert hat.
Ob das Verhalten pathologisch bzw. behandlungsbedürftig ist, hängt in erster Linie davon ab, welche Folgen das Verhalten für dich hat (z.B. Hautschäden, Haarverlust) und inwieweit du unter dem Verhalten leidest.
Einige Betroffene leiden zum Beispiel aufgrund der Narben, Wunden oder roten Stellen oftmals unter großen Scham- und Schuldgefühlen und versuchen, die betroffenen Stellen zu verbergen oder sie vermeiden den Kontakt zu anderen.
Dies kann bis zur sozialen Isolation und somit zu einem erheblichen Verlust an Lebensqualität führen.